Das Social Web geht inzwischen merkwürdige und fragwürdige Wege. Wer nicht von sich aus mitmachen will, wird zunehmend einfach von anderen zum Mitmachen verpflichtet, genötigt oder zum Mitmacher gemacht, auch ohne das zu wollen oder auch nur davon zu wissen. Nach der Zwangsverpflichtung zu Gruppen in Facebook kann man jetzt bei Twitter virtuelles Flattr-Geld nebst zugehörigem Button aufgenötigt bekommen. Ob man das System Flattr – einschließlich seine systembedingten Verpflichtung zum Zahlungssystem PayPal – mag oder nicht. Tim Pritlove berichtet darüber ausführlich in seinem Blog.
Mal davon abgesehen, dass ich eine solche Brandmarkung in Form eines Flattr-Buttons kaum wahrnehmen würde, weil ich alle Lebensäußerungen von Flattr im Netz filtere und das Web-Interface von Twitter kaum heimsuche: Wie könnte man einen solchen Button auf seiner Twitter-Homepage bei Bedarf wieder loswerden? Und kennt ihr noch weitere Auswüchse des Social, nein, Commercial Web, in denen man zugunsten des Umsatzes irgendwelcher Unternehmen zu Zwangsmitgliedschaften oder -teilnahmen verpflichtet werden kann?