Männig

Tag: Satire

Smoke on the Water

Presse, Funk und Fernsehen werden in diesen Tagen nicht müde, zu berichten, dass der ehemalige Verteidigungsminister Guttenberg sich zu seinem Abschied per Großem Zapfenstreich das Lied Smoke on the Water gewünscht habe. Wie der aufmerksame Bild-Leser weiß, ist der blaublütige vorübergehende Ex-Politiker ja ohnehin ein Freund anachronistischer Rockmelodien. Bekanntermaßen wurde er schon mehrfach von embedded journalists zu AC/DC-Konzerten begleitet.

Risikosportarten

Hinweis: Dieser Text enthält Passagen in bairischer Sprache. Norddeutsche und andere Sprachunkundige finden eine Version in weitgehend reinem Hochdeutsch weiter unten. Dienstag Nachmittag in der großen Stadt. Der Plan lautet, eine Salatschleuder zu organisieren, die sich möglichst unkompliziert zu einer Zentrifuge umbauen lässt. Seit Stuxnet geht der Trend ja bei der Ausübung heimischer Hobbys wieder hin zu einfacheren, elektronikfreien Geräten. Ich muss zugeben, ich liebe Haushaltswarengeschäfte. Leider hat weder das …

Die Romantikmaschine

Dulce bellum inexpertis. Erasmus Desiderius von Rotterdam, 1465 – 1536 Das Militär. Sein klassischer Auftrag ist das Führen von Kriegen zur Durchsetzung der Interessen von gesellschaftlichen Gruppen und insbesondere Staaten. Während das Militär seiner Aufgabe früher vornehmlich durch das Erschlagen und Erstechen des Gegners nachkam, ging man später zum etwas distanzierteren Erschießen über. In einer Zeit zunehmender Mechanisierung der Kriegsführung kamen schließlich für die Soldaten auch noch weitere Aufgaben, wie das …

Was für eine Woche!

Wieder einmal haben uns die deutschen Leitmedien mit Themen überrascht, mit denen so niemals irgendjemand rechnen konnte: Schock Nummer 1 In der industrialisierten Landwirtschaft haben mittlerweile schier undurchdringliche Handelsstrukturen Einzug gehalten. Innerhalb dieser Strukturen bringen kriminelle Elemente vermehrt Giftstoffe in die Lebensmittelketten ein, um ihre Gewinne zu maximieren. Schuld daran, so weiß die Bundesministerin für Verbraucherschutz zu berichten, sind natürlich die Verbraucher selbst. Zur Erinnerung: Die Ministerin trägt in ihrem …

Wetterwarnung

Das war ja zu befürchten: Das meistverwendete Wort der vergangenen Tage in deutschen Medien war doch tatsächlich Blitzeis. Nach einer Kälteperiode wurde es wärmer und der Regen gefror, wie jedes Jahr mehrfach, auf dem Boden, der noch Frosttemperatur hatte. Klar, dass diese altehrwürdige Wettererscheinung wieder einmal die Verantwortung für zahlreiche Autounfälle übernehmen musste. So verkündeten es zumindest Rundfunk und Presse ohne Unterlass.

Über Blogparaden. Und über Saugroboter.

Die Blogosphäre ist ja schon ein bemerkenswertes Biotop, insbesondere im deutschen Sprachraum. Auf kleinstem Raum und mit einer äußerst überschaubaren Anzahl von Protagonisten ist eine eigene Welt entstanden, die ihre jungen Sitten, Gebräuche und Traditionen pflegt. Immer getrieben freilich von dem Gedanken, wie denn der Blogger sein Schaffen und Tun nun endlich zu Geld machen könnte.

Winterreifen für den Browser

Kurz vor Weihnachten beginnt eine Zeit, in der sich bei vielen ansonsten höchst rationalen Menschen plötzlich romantische und stimmungsvolle Gefühle regen. Man besucht Weihnachtsmärkte, hört Musik, entdeckt plötzlich einen nie gekannten Hang zur klassischen Musik, zündet Kerzen an und trinkt zur Beschleunigung der Symptomatik gleich noch einige Becher Glühwein. Und natürlich wird das Heim passend zur Saison und zum bevorstehenden Fest dekoriert. Tante Marthas selbstgebastelte Strohsterne harmonieren trefflich mit dem …