Politik und Presse predigen zwar mit Nachdruck den Aufschwung, aber für den genauen Beobachter vermehren sich die Anzeichen, dass mit diesem Aufschwung möglicherweise etwas nicht so ganz in Ordnung ist. Inhaber ehemals hochwertiger Edelmarken gehen heute schon einmal eigenartige Marketingkooperationen im Billigpreis-Segment ein, die es noch vor Kurzem so nie gegeben hätte. Die Großhandelspreise steigen drastisch, und so ist es nur noch eine Frage von Wochen oder Monaten, wann diese Preiserhöhungen auf die Endverbrauchermärkte durchschlagen und die Freude am Kaufen dort einer vorsichtigen Zurückhaltung weicht.

Ein interessanter Indikator für die bevorstehende Konjunkturlage zeigt sich stets in der Investitionsfreude der Produkt-, Dienstleistungs- und Handelsmarken in ihre Werbebudgets. So werden zum Beispiel die Großflächen-Plakatwände entlang der Münchner S-Bahn-Strecken derzeit schon etwa zur Hälfte vor Werbung für soziale und gemeinnützige Anliegen belegt. Wenn sich dafür auch der Fachverband Außenwerbung selbst in Pressemitteilungen als besonders sozial feiert: Letztlich bedeutet dies nichts anderes, als dass diese einstmals teuren Werbeflächen schon jetzt einfach nicht mehr für Geld an die Werbetreibenden zu bringen sind.

Sozialunternehmen wie Unicef und Misereor, die SOS Kinderdörfer oder Umweltschutzorganisationen zahlen nämlich bestenfalls die Material- und Klebekosten, nicht jedoch die eigentlichen Mediakosten, die in besseren Zeiten schon einmal über zehn Euro täglich für ein Großplakat und fast den doppelten Betrag für ein beleuchtetes City-Light-Plakate betrugen. Je mehr über Außenwerbung zu sozialen Taten aufgerufen wird, desto mehr Gedanken sollte man sich folglich um die Konjunkturentwicklung im Lande machen. Und es ist ganz einfach, die Belegung der Plakatflächen in der eigenen Umgebung selbst nachzuzählen.

Vielleicht wären alle Nutznießer einer potenziell boomenden Konjunktur besser bedient, wenn sie sich von diesem wunderbaren Plakat von TrustoCorp aus einer Aktion der PublicAdCampain in Madrid inspirieren lassen würden.
 

Mehr der interessanten Arbeiten von TrustoCorp im öffentlichen Raum gibt es bei Flickr.