Männig

Tag: Baugeschichte

Halb dankbar

Maria Antonie muss sich große Sorgen um ihr Nesthäkchen gemacht haben. Die Gräfin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn, eine geborene Gräfin von Westphalen zu Fürstenberg, ist mit ihrer 15-jährigen Tochter Isabella Felicitas nach Rom gepilgert. Wir schreiben das Jahr 1833, und Goethes Italienische Reise, die einige Zeit zuvor erschienen ist, hat dem Trend zu Pilgerreisen unter gebildeten Schichten noch einmal Schub verliehen. Doch dort, in der Heiligen …

Percy Burn Viaduct

Während ich den vorigen Blogeintrag über die Eisenbahn-Erforschungssonde schrieb, erinnerte ich mich an eine Wanderung im Dezember 1993 am fast südlichsten Ende Neuseelands. Dort, an der Südküste des Fjordlands, so hatte ich gelesen, sollten sich Reste einer alten logging tramway befinden, einer Bahnstrecke also, die einst zum Abtransport von Baumstämmen gebaut worden war, die als Nutzholz gehandelt wurden.

Fossa Carolina

Der Tag im Spätherbst ist kühl und regnerisch. Dennoch haben wir beschlossen, auf unserer Fahrt von Nürnberg nach München den Umweg über das kleine Dorf Graben am Rand der südlichen Frankenalb zu nehmen. Dort, nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Treuchtlingen, findet man die Reste eines mysteriösen Bauwerks des Mittelalters, der Fossa Carolina. Authentisch überliefert ist nur wenig über dieses eindrucksvolle Bodenmonument, das auch Karlsgraben genannt wird, und die Theorien …

Oktogonkapellen in Tauberfranken

Achteckige oder Oktogonal-Grundrisse öffentlicher oder repräsentativer Gebäude sind im Mittelmeerraum seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert bekannt. Den Weg über die Alpen hat diese architektonische Mode jedoch erst etwa zwölfhundert Jahre später gefunden. Immer wieder ist zu lesen, dass Kreuzfahrer die Idee achteckiger Gebäude nach Mitteleuropa mitgebracht hätten, jedoch sind erste Beispiele dieser Bauweise vermutlich schon vor den frühesten Kreuzzügen entstanden.