Männig

Lesetipps aus Google Reader in WordPress

Hinweis: Mit der Aktualisierung des Google Reader am 31. Oktober 2011 wurde die bisherige Systematik der Empfehlungen geändert. Die in diesem Artikel beschriebenen Funktionen existieren daher leider inzwischen nicht mehr. Ein Workaround für die Nutzer von Instapaper steht allerdings zur Verfügung.

Schon seit längerer Zeit gibt es ja auf diesen Seiten eine Rubrik namens Lesetipps. In dieser spreche ich Empfehlungen für Artikel in Blogs und auf Nachrichtenseiten aus, die sich zwar keinesfalls immer mit meiner eigenen Meinung decken, die aber meines Erachtens in jedem Fall interessante Informationen oder Denkanstöße vermitteln.

Der Einfachheit halber wird die Seite mit den Lesetipps automatisch aktualisiert. Technisch gelöst hatte ich dies bislang mit einem Plugin in meiner WordPress-Installation. Das durchaus funktionelle Plugin namens Recommended Reading griff auf meine Empfehlungen im Google Reader zu und integrierte sie in die Seite. Bis die Darstellung dem Layout der anderen Seiten entsprach, war einige Handarbeit in der CSS-Datei und in einer der PHP-Dateien des Plugins erforderlich. Schließlich lief Recommended Reading jedoch ruhig und zuverlässig im Hintergrund.

Im Rahmen eines Updates des hier laufenden WordPress-Themes habe ich mich jedoch entschlossen, die Blogsoftware deutlich zu entschlacken und mich von allen Plugins zu trennen, die nicht unbedingt erforderlich sind. Schließlich habe ich auch für mein bisheriges Leseempfehlungs-Plugin eine Alternative gefunden, bei der auf eine Installation im eigenen Blog verzichtet werden kann.

Der Google Reader bietet die Grundlage hierzu nämlich selbst in seinen Empfehlungseinstellungen. Will man auf die Google-eigenen Empfehlungsseiten im mehr oder weniger hübschen Design verzichten, so findet man ganz unten auf der Seite einen Link Fügen Sie Ihrer Website oder Ihrem Blog einen Clip hinzu. Im sich öffnenden Dialogfenster wird ein individuelles HTML-Snippet generiert, der sich einfach in die eigene WordPress-Seite einfügen lässt. Im Gegensatz zur Plugin-Lösung funktioniert das auch auf Seiten, die auf WordPress.com gehostet sind, ja sogar auf allen anderen Systemen, die JavaScript unterstützen.

Um die Empfehlungen möglichst schlank und zu meinem Theme passend darzustellen, habe ich folgende Einstellungen gewählt:

Titel: Dieses Feld habe ich leer gelassen, weil sich die Überschrift Lesetipps ja schon auf meiner dafür angelegten, gleichnamigen WordPress-Seite befindet.

Farbschema: Keine. Dies bewirkt, dass ein schlanker Code generiert wird, der optisch neutral ist und die Empfehlungen als einfache HTML-Liste ausgibt, die sich später per CSS einfach formatieren lässt.

Artikel: Die Auswahlmöglichkeiten reichen von 1 bis 10, jedoch wollte ich die letzten 20 neuesten Lesetipps in meiner Seite integrieren. Reichen einem die zehn maximalen Einträge nicht, so sucht man einfach im HTML-Snippet nach dem Passus broadcast?n=5 (dies ist die Voreinstellung) und passt die Zahl manuell an. Das Google-System akzeptiert auch diese Änderung über den Maximalwert des Auswahlmenüs hinaus.

Artikelquellen anzeigen: Hier habe ich den Haken gesetzt, da die Information, aus welcher Quelle ein Artikel stammt, schon vor dem Klicken eine wichtige Information darstellt.

Artikelanmerkungen anzeigen: Diese Funktion habe ich abgewählt, weil sie nur einen sehr kurzen Kommentartext erlaubt und den Text dann einfach abschneidet. Dann lieber gar nicht! Bisher hatte ich zwar jeden empfohlenen Text noch einmal kurz kommentiert – meist mit einem kleinen Textauszug – werde aber nun aber lieber darauf verzichten.

Hat man das HTML-Snippet in die eigene Seite eingefügt, dann stellen sich die Empfehlungen als einfache Liste dar, die den Einstellungen für die Listenelemente ul und li gehorcht. Sollten die CSS-Definitionen für die Darstellung der Empfehlungsliste nicht optimal sein, so kann man sie mit folgenden neuen Einträgen in der CSS-Datei des Themes anpassen:

.reader-publisher-module ul{}
.reader-publisher-module li{}

Da ich obendrein den Eintrag Alle anzeigen », der direkt auf die Google-Seite verlinkt, vermeiden wollte, habe ich obendrein in die CSS-Datei eingefügt:

.f{display:none}.

Mit dem nun auf meiner Lesetipps-Seite sichtbaren Resultat bin ich soweit zufrieden. Und das ganz ohne ein Plugin, das das System belastet – wenn auch mit etwas JavaScript.

Wie wird aber nun ein Artikel oder Blogeintrag zum eigenen Lesetipp? Liest man gerade direkt im Google Reader, so klickt man einfach auf den Button Empfehlen unter dem Eintrag. Noch besser ist es, die Funktion Mit Kommentar empfehlen zu nutzen. Selbst wenn man – wie zuvor beschrieben – keinen eigenen Kommentar hinzufügen möchte: Das sich öffnende Dialogfenster erlaubt es, die Überschrift des Artikels noch anzupassen und insbesondere ungewollte Zusatzinformationen zu entfernen.

Ist man allerdings gerade außerhalb des Google Reader unterwegs und entdeckt irgendwo einen Artikel, den man empfehlen möchte, so realisiert man das – wie so vieles – am komfortabelsten mit einem Bookmarklet. Hierzu zieht man diesen Link →Lesetipp einfach in die Lesezeichenleiste des eigenen Browsers. Möchte man die aktuelle Seite im Browser zu den Lesetipps hinzufügen, so klickt man einfach auf das neue Lesezeichen, das sich natürlich auch beliebig umbenennen lässt. Der Rest ist selbsterklärend , sofern man natürlich über einen Google-Account verfügt und eingeloggt ist.

Viel Spaß beim Nachbasteln!