Neue Blogbeiträge per E-Mail-Abo

Immer wieder stellt man erstaunt fest, dass das Lesen per Feedreader wohl doch relativ übersichtlichen Nutzerkreisen vorbehalten ist. Was Feeds überhaupt sind und was man mit ihnen anstellen kann, das weiß offenbar kaum jemand, der nicht auch die Typologien von Nerds und Geeks fein ziseliert unterscheiden kann. Zeit also, für die Normalos und Webamateure endlich auch ein zielgruppenkonformes Tool anzubieten, das sie darüber informiert, wann neue Artikel in diesem Blog veröffentlicht werden. Zeit also für ein kleines Wochenendprojekt.

Die Recherche auf den WordPress-Plugin-Seiten zeigt, dass einige Werkzeuge zur Verfügung stehen, die Lesern erlauben, neue Blogbeiträge auch per E-Mail zu abonnieren. Während manche davon einen noch etwas unfertigen Eindruck machen, scheinen andere den primären Zweck zu verfolgen, kostenpflichtige Pro-Versionen an den Mann zu bringen. Noch problematischer stellen sich Plugins dar, die das vom deutschen Gesetzgeber geforderte Double-Opt-In-Verfahren nicht beherrschen oder die alle E-Mail-Adressen von Abonnenten gleich auf US-amerikanische Server oder zu dubiosen Dienstleistern transferieren.

Nach kurzer Marktanalyse erschien mir Subscribe2 das Mittel der Wahl. Auch dieses Tool wird als 39 US-Dollar teure Pro-Version angeboten, die es dann beherrscht, Abonnenten mit HTML-E-Mails zu beglücken. Wem aber Plain-Text-Mails ohnehin lieber sind, der ist mit der kostenlosen Standardversion des Plugins gut bedient. Das Backend von Subscribe2 kommt relativ komplex daher, so dass die Einstellungen zunächst etwas Zeit in Anspruch nehmen. Eine deutsche Sprachdatei steht ebenfalls zur Verfügung. Mit deren Qualität war ich jedoch nicht durchgängig zufrieden, so dass ich einige Formulierungen meinen Bedürfnissen entsprechend angepasst habe. Diese optimierte Version steht hier für Interessenten als 22 kB kleine Zip-Datei zum Download zur Verfügung.

Während die Texte für das WordPress-Frontend in der erwähnten Sprachdatei enthalten sind, werden alle E-Mail-Templates auf einer gesonderten Einstellungsseite konfiguriert. Eine ganze Reihe verfügbarer Schlüsselwörter leisten für die Textautomatisierung gute Dienste. Die Abonnenten verwaltet Subscribe2 als eigenständige, vom Administrator bei Bedarf editierbare Liste. Das Plugin verhält sich damit weit sympathischer als Konkurrenzprodukte, die jeden Abonnenten gleich als User der WordPress-Installation anlegen. Außer der E-Mail-Adresse werden keine Personendaten von den Abonnierwilligen abgefragt. Das entspricht dem Gebot der Datensparsamkeit, lässt aber freilich keine Individualisierung der Anrede in den Benachrichtigungs-E-Mails zu.

Sind die passenden Formulierungen für die Standard-E-Mails erst einmal gefunden, dann verrichtet Subscribe2 seinen Dienst unauffällig und behelligt den Admin bis auf optionale Benachrichtigungen über neue Abonnenten und gekündigte Abos nicht weiter. Das System verschickt automatisch Benachrichtigungen an den Verteiler, sobald ein Beitrag erstmals freigeschaltet wird. Der Versand bei neuen Seiten, passwortgeschützten und privaten Beiträgen ist optional, ebenso kann er bei einzelnen regulären Beiträgen per Mausklick unterdrückt werden. Für Blogs mit hoher Postingfrequenz können alternativ Sammelmails in regelmäßigen Perioden zwischen drei Minuten und einer Woche statt des beitragsbezogenen Versands gewählt werden.

Der Weg zum E-Mail-Abo wird also ab sofort auf jeder Seite von maennig.de unten rechts unter Abo erlärt. Das Anmeldeformular befindet sich, von dort verlinkt, auf einer separaten Seite. Mit dem gleichen Formular können sich Abonnenten, die dies wünschen, auch wieder abmelden. Meine Datenschutzerklärung habe ich gleichzeitig um eine Passage erweitert, die erläutert, wie mit den E-Mail-Adressen der Abonnenten umgegangen wird. Kurz zusammengefasst: Die Daten verlassen die WordPress-Installation nicht, außer mit den E-Mails, die verschickt werden.

Und jetzt bin ich gespannt, wie lange es wohl dauern wird, bis die Zahl der E-Mail-Abonnenten die der Feed-Abonnenten dieses Blogs übertrifft.