Großes Entsetzen zieht heute wieder einmal durch die Meldungen der Medien und die einschlägigen Blogs: Facebook hat am Samstag den Entwicklern von Apps den Zugriff auf zwei sensible Profildaten eingeräumt: die Handy-Nummer und die Postadresse, meldete beispielsweise Heise Online. Klar freut sich fast niemand, wenn seine persönlichen Daten im Netz kursieren und an Unternehmen weitergegeben werden, die einen dann freundlich mit Werbeanrufen und Reklame per Post versorgen.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass Facebook den App-Entwicklern oder anderen Partnern und Kunden nur dann Zugriff auf Handynummer und Postadresse der Nutzer gibt, wenn Facebook diese auch selbst kennt. Und Facebook kennt in der Regel die Handynummer und Adresse seiner Mitglieder nur dann, wenn sie diese selbst dort eingetragen haben. Mehr noch: Wertvoll werden diese Daten erst dann, wenn der Facebook-User eine breite Datenspur hinterlassen hat, die über seine Interessen und sein Kaufverhalten Aufschluss gibt.
Die Lösung ist also einfach und liegt in der Hand jedes Nutzers: Man hinterlässt ganz einfach nur die Daten bei Facebook, von denen man auch möchte, dass sie ausgewertet und weitergegeben werden. Und für alle anderen kommerziellen Seiten des so genannten Social Web gilt selbstverständlich das Gleiche. Dies funktioniert zuverlässig, und es ist immer noch viel einfacher, als endlose Datenschutzbestimmungen zu lesen und individuelle Einstellungen zur Privatsphäre von Netzwerken wöchentlich dem aktuellen Kenntnisstand anzupassen.
bonzibuddy
ich kann die entrüstung ebenfalls absolut nicht nachvollziehen. was facebook nicht weiß, kann facebook niemandem zugänglich machen. so einfach.
Frau_Elise
Danke. Diese künstliche Aufregung ist wirklich etwas anstrengend momentan.
Basadai
Geht mir genau so: was Facebook nicht weiß, macht niemanden heiß.
frauziefle
aber gibt es nicht auch diese neue Funktion mit ähhm. ich habs nicht vor mir, dem unmittelbarem Datenabgleich mit Partnernetzwerken oder -angeboten? Ich finde die genaue Bezeichnung nicht – es ist aber seit Einführung vor ein paar Tagen voreingestellt, so dass man es, wie immer, mühsam von Hand wieder wegklicken muss. Und überhaut erstmal finden. Unter Anwendungen und websites.
Tobias Schlosser
Sicher, über die Daten in meinem Profil dart ich (noch) selbst bestimmen, und was nicht drinsteht kann Facebook nicht weitergeben. Eigentlich…Aber was passiert mit den von Facebook über mich geraubten Kontaktdaten (Adresse, Tel, Email), die Facebook bei den Beutezügen (Freunde finden) durch die Datengründe meiner unvorsichtigen Kontakte (Outlook, Xing, Google-Account) kopiert. Facebook verspricht nur (hüstel..), dass es die Passworte für den Zugriff auf die Accounts nicht dauerhaft speichert…
Wie naiv, unbedarft oder zumindest unbewusst selbst viele ‘interneterfahrene’ Mitglieder der Socialmediagemeinde mit Ihren Passworten umgehen, habe ich mit Entsetzen bemerkt, als diese Poken letztes Jahr in Mode kamen. Diese fragten bei der Einrichtung unverfroren sämtliche Zugriffsdaten aller Accounts ab ‘Zur Verifikation’, welche dann mittels unverschlüsselten Verbindung auf irgendeinem Server im Netz gespeichert wurden..
Selbst direkt darauf angesprochen fanden viele das völlig unproblematisch.
Vor allem wenn ich jetzt höre, dass sich Facebook Connect bei vielen Nutzern als bequemer universeller Login Dienst durchzusetzen scheint wird mir speiübel.
Noch sind meine bei Xing, O2, Vodafone, linkedIn hinterlegten Kontaktdaten gefühlt einigermassen sicher….