Bekanntermaßen bin ich ja kein großer Freund von iPhone-Apps. Schon gar nicht, wenn sie einzig und allen dem Zweck dienen, eine einzige Webseite eines einzigen Anbieters anzuzeigen. Dennoch gibt es einige praktische Tools für das kleine Telefon mit dem Apfel, die ich nicht mehr missen möchte. Hier kommt eine Aufstellung meiner persönlichen Top Ten, freilich nur eine Momentaufnahme, da ich zwar kritisch, aber dennoch stets experimentierfreudig bin.
TaskPaper
Menschen, die dem Prinzip Less is more huldigen, werden diese App lieben. TaskPaper ist Listenmanager, Aufgabenverwaltung, Notizblock und Outliner. Und das alles so einfach, wie wenn man seine Gedanken mit Papier und Bleistift sammelt. Das Organisieren und Weiterverarbeiten geht dann allerdings viel einfacher als auf Papier. TaskPaper erlaubt die Konzentration auf die Inhalte, weil es den Nutzer nicht mit einem riesigen Overhead an Funktionen belastet. Seine volle Leistungsfähigkeit erreicht es mit dem Partnerprogramm TaskPaper für MacOS und der automatischen Synchronisation zwischen den Plattformen.
7,99 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Calvetica
Calvetica ist ein schickes, bedienungsfreundliches und insbesondere schnelles und emotional bedienbares Deckelchen für den iPhone-eigenen Kalender. Wie der Name schon sagt, setzt es auf eine klassisch-schlanke Gestaltung der Benutzeroberfläche auf Basis der bewährten Helvetica. Wer kommerziell erfolgreiche Alternativen wie miCal als zu überfrachtet und insbesondere optisch wenig ansprechend empfindet, der ist bei Calvetica gut aufgehoben.
2,39 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Instapaper
Ein Werkzeug für die Wiedervorlage und das zeitversetzte Lesen von Webseiten, das man schon nach sehr kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Die für den kleinen Bildschirm optimierte Darstellung von Texten in Verbindung mit dem Tilt Scrolling stellt die bislang beste Art dar, selbst umfassendere Bücher auf dem iPhone zu lesen. Zur Funktion des Programms ist ein kostenloser Account bei instapaper.com erforderlich, der sich auch vom Desktop oder Notebook bestens nutzen lässt.
3,99 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Reeder
Nach wie vor ist Reeder die Referenzklasse, was Feedreader auf dem Mac betrifft. Das Programm greift auf den Google-Reader-Account des Nutzers zu und bietet schlicht die auf iPhone oder iPodTouch bislang beste Darstellung und schnellste Manövrierbarkeit. Die Schnittstellen zu den wichtigen Diensten wie Twitter, Instapaper oder ReadItLater sind vorhanden, das Sharing über Google funktioniert simpel und problemlos, ebenso werden die Mobilizer von Google und Instapaper zur besseren Lesbarkeit unterstützt.
2,39 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
iCab Mobile
iCab Mobile ist der Internetbrowser für Anspruchsvolle. Der Vollbildmodus und der frei konfigurierbarer Zugriff auf beliebige Suchmaschinen, kontrollierte Downloads, eine solide Tab-Verwaltung, die funktionale Erweiterungsfähigkeit durch so genannte Module und individuell einstellbare Filter bieten alles, was das Herz begehrt. Schade, dass Apple es immer noch nicht zulässt, einen alternativen Browser als primären Browser einzustellen. Mobile Safari sieht nämlich gegen iCab Mobile wie ein Spielzeug für den Kindergarten aus.
1,59 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Soulver
Sicher, Soulver für das iPhone ist nur der kleine Bruder des genialen Programms für den Mac und hat gegenüber diesem einen deutlich eingeschränkten Funktionsumfang. Aber auch auf dem Apple-Handy verwischt die App erfolgreich die Grenzen zwischen Taschenrechner und Tabellenkalkulation und erlaubt es, einfach so zu rechnen, wie man auch denkt. Erstellte Berechnungen, Belege genannt, können gespeichert, per Mail exportiert und jederzeit für wiederkehrende Berechnungen genau wie die Blätter einer Tabellenkalkulation weiterverwendet werden. Der Tipp – nicht nur für alle, die Dreisatz und Prozentrechung nie so recht verstanden haben!
2,99 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
1Password Pro
1Password Pro ist eine 128-Bit-verschlüsselte Datenbank für Logindaten, Passwörter, TANs und vieles mehr. Für verschiedene Anwendungszwecke sind bereits Rubriken mit den passenden Datenfeldern vorgegeben, allerdings lassen sich ach ganz einfache Notizen ohne besondere Datenstruktur sicher anlegen. Seinen ganzen Reiz entfaltet die App allerdings auch erst in Verbindung mit 1Password für den Mac oder für Windows, mit dem es alle Daten automatisch per WLAN synchronisiert.
11,99 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Dialvetica
Nach Calvetica der zweite große Schlag des kleinen Softwarehauses mit dem netten Namen Mysterious Trousers. Diesmal haben die technischen Ästheten sich um die Kontaktdatenbank gekümmert. Dialvetica erlaubt es mit seiner innovativen Bedienlogik, Kontakte aus dem Adressbuch extrem schnell auszuwählen und sie anzurufen oder ihnen eine SMS oder E-Mail zu schreiben. Man fragt sich, warum auf die geniale Idee des Sticky Keyboard noch niemand zuvor gekommen ist. Einfach ausprobieren!
1,59 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
DB Navigator
Ganz die Bahn: Mit fünf Tagen Verspätung traf die Version 2 des DB Navigator schließlich im AppStore ein. Aber das warten hat sich gelohnt. Die Augmented-Reality-Integration zur suche nach umliegenden Haltestellen ist gelungen, und endlich können gefundene Verbindungen auch direkt in den Kalender übernommen werden. Per Eintrag der eigenen Zugangsdaten für das Portal bahn.de gehen die Buchungen für das Handyticket jetzt deutlich flinker von der Hand. Ein Muss für jeden, der sich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln – nicht nur mit denen der Deutschen Bahn – fortbewegt.
Kostenlos | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
Pastebot
Pastebot ist der Clipboardmanager für iPhone und iPod Touch. Das optisch sehr gelungene Tool merkt sich die zuletzt kopierten Texte und Bilder, so dass nichts mehr verloren geht oder in Vergessenheit gerät. Wer schon auf einem anderen Betriebssystem mit einem Clipboardmanager arbeitet, wird seine Funktionen auch unter iOS nicht missen wollen. Das kostenlose Zubehör PastebotSync erlaubt außerdem den Austausch des iPhone-Clipboards mit einem Mac im gleichen WLAN.
2,99 Euro | Screenshot | Webseite des Anbieters | App in iTunes
ichhebgleichab
Ohne die DB-App gehe ich schon lange nicht mehr aus dem Haus. Daß sie jetzt allerdings auch auf mein Adreßbuch zugreift, hat mich doch etwas verblüfft. Und ich kann mich auch nicht erinnern, um Erlaubnis gefragt worden zu sein.
Ebenfalls unverzichtbar ist für mich 1Password Pro. Nur vermisse ich seit dem letzte Update die Auto-Fill-Funktion in der Web-Anwendung.
Statt Instapaper nutze ich seit kurzem lieber Read-It-Later, weil dort auf den Versuch der eigenen Darstellung der Seite verzichtet wird und ich einen Klick schneller bei meinen Artikel bin.
Eine weitere funktionale App, die ich zwar selten brauche, aber wenn doch, dann genial ist: Scanner Pro (http://löwin.eu/ee4dlE) Das “scannen” also fotografieren und abspeichern als PDF funktioniert auch bei nicht ganz einwandfreien Lichtverhältnissen und nicht glatt daliegenden Papieren.
Jens Arne Männig
@ichhebgelichab
Der DB Navigator erkennt bei der Eingabe von Start- oder Zielort Namen im Adressbuch des Nutzers und trägt bei Bedarf die dazu gehörigen Adressen in die Felder ein. Dieser Vorgang findet aber ausschließlich auf dem iPhone des Nutzers statt. Die Namen werden nicht an die Bahn übertragen. Ein datenschutztechnisches Risiko besteht daher nicht. Falls es dir dennoch dabei unwohl sein sollte, kannst du ja darauf verzichten, Namen einzugeben und statt dessen wie bisher brav die Adressen oder Haltestellen eintippen. Aber selbst ich als Datenschutzextremist sehe im Datenhandling des DB Navigators keine Gefahr.
Frank
Cool. Super Artikel. Sind tatsächlich 6 Apps dabei, die ich noch nicht kenne. Das es so was gibt.
Danke für die Tipps. Schaue ich mir alle an.
ichhebgleichab
@Jens Daß sie nichts übertragen, sagen sie alle…. Nein Bedenken habe ich da auch nicht. Ich bin bei Datenschutzz sowieso entspannter, als viele andere. Aber danke für die Info.
Peter
Toll, danke! Calvetica ist mein neuer Freund. Und Soulver auch.
Es fällt zunehmend schwerer, in dem Wust von Apps die Perlen zu finden. Da helfen dann solche Beiträge!