Helmpflicht für Schwimmer! Jetzt!

Kaum erwischt es mal einen deutschen Politiker auf der Piste, schon ergehen sich die Kollegen des Gestrauchelten wieder einmal im Aktionismus der Forderungen. Diesmal soll also eine Helmpflicht für Skifahrer her, mit der angeblich unzählige Todesfälle bei der Ausübung dieser Risikosportart verhindert werden könnten.

Betrachtet man sich die Statistiken ders österreichischen Kuratoriums für Verkehrssicherheit, dann hat das Pistenskifahren in diesem Alpenland im Jahr 2007 insgesamt 21 Todesopfer gefordert. In dieser Zahl sind jedoch sechs so genannte Variantenskifahrer enthalten, die die ausgezeichneten Pisten verlassen hatten. Verbleiben also 15 Pistenopfer pro Jahr in Österreich. Sicherlich wäre es fahrlässig, davon auszugehen, dass die Ursachen der Todesfälle sich nach dem gleichen Schema verteilen, das bei allen Skiverletzungen auftritt. Dort stehen nämlich die Blessuren an Beinen und Füßen mit 46 % an erster Stelle, gefolgt von Arm-, Schulter- und Handverletzungen mit 31 %. Kopfverletzungen haben sich lediglich 10 % aller Skiverletzten in Österreich zugezogen.

Gehen wir aber einfach einmal davon aus, dass 50 % der Todesfälle aus Kopfverletzungen resultieren. Dies wären dann also sieben Skifahrer pro Winter oder  0,0000006674 %, basierend auf einer Zahl von 10.488.000 Skiurlaubern in Österreich in diesem Zeitraum (Quelle: Österreich Werbung). Sicher, jeder Einzelne dieser Opfer des unvernünftigen Verhaltens beim Sport ist eines zu viel. Aber sollten dann unsere Politiker nicht zunächst einmal Maßnahmen veranlassen, die zum Beispiel die Schwimmer schützen? Diese Sportart fordert nämlich in Österreich, das nicht eben für Strandurlaube populär ist, mehr als dreimal so viele Todesopfer (absolut) als das Skifahren.

Übrigens: 2.625 Menschen in Deutschland starben im Jahr 2007 als Autofahrer oder -insassen (Quelle: IRTAD). Kopfverletzungen waren bei dieser Gruppe die Todesursache Nummer eins. Ob vielleicht unsere selbsternannten Experten einmal an dieser Stelle ansetzen möchten?