Männig

Tag: Bayern

An der Basis

Dös hod da Nabboleon ogschaffd. Vermutlich kann nur ein Oberbayer komplexe geschichtliche Zusammenhänge so kurz und treffend zusammenfassen. Ich bin an der Goldach, einem Flüsschen nordöstlich von München unterwegs, als ich von zwei älteren Herren gefragt werde, was ich denn in dieser gottverlassenen Gegend zu suchen habe. Die Basislinie möchte ich erkunden, erkläre ich wahrheitsgemäß.

Feiertag per Kirchenaustritt

Das gibt es nur in Bayern: Tritt eine größere Zahl von Bürgern aus der Kirche aus, dann wird ein kirchlicher Feiertag neu eingeführt. Allerdings nur in einzelnen Gemeinden und nur dann, wenn evangelische Christen ihren Kirchenaustritt erklären. Der Hintergrund liegt in den bundesweit wohl einmaligen Regelungen des bayerischen Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage.

Der Waggon im Weizenfeld

Seit einigen Wochen trifft man zwischen der Münchner Vorortgemeinde Vaterstetten und ihrem Ortsteil Baldham auf einen alten Güterwaggon – inmitten eines Weizenfeldes. Die Gleise, auf denen der Waggon inmitten der Schotterebene im Münchner Osten ruht, sind freilich kaum länger als das Fahrzeug selbst, und weitere Bahnanlagen sucht man in der weiteren Umgebung vergebens.

Aufregend anders

Glücksspiel ist, wie mittlerweile jeder durch entsprechende, fürsorgliche Warnhinweise lernen konnte, gefährlich und kann süchtig machen. Dies hindert die Behörden der deutschen Bundesländer freilich nicht, für Glücksspiele kräftig die Werbetrommel zu rühren, versprechen sie doch stetig sprudelnde Einnahmen für die öffentliche Hand. So zum Beispiel die Staatliche Lotterieverwaltung in Bayern, eine Behörde, die dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen direkt unterstellt ist.

Ehrliche Werbung

Das Staatliche Hofbräuhaus in München hat eine traditionsreiche Geschichte. Im Jahr 1589 wurde es vom Bayerischen Herzog Wilhelm V., der auch der Fromme genannt wurde, gegründet. Wie schon sein Vater Albrecht V. war Wilhelm ein großer Föderer der Künste und er katholischen Kirche, was den Finanzen seines überschaubaren Herzogtums auf Dauer ziemlich zusetzte. Auf seiner Suche nach Einsparungsmöglichkeiten kam Wilhelm eine treffliche Idee: Bei Hofe war man stets durstig, und …

Die Medien und die Gewalt gegen die Polizei

Am 1. Juni 2011 geht sie an die Medien, die Pressemitteilung 207/11 des bayerischen Innenministeriums. Rundfunk und Onlinepublikationen veröffentlichen den Text noch am gleichen Tag, die Printmedien traditionell erst ein bis zwei Tage später. Und brav wird der Pressetext des Innenministeriums fast durchgängig wörtlich verlesen, ins Netz gestellt oder abgedruckt – höchstens vielleicht etwas redigiert, so dass die Zeilenzahl oder die Beitragsdauer in Sekunden stimmen. Dabei hätte der Text zu …