Seit dem Jahr 2002 wurde konkret geplant und seit 2008 wird daran gebaut, an der Nordumgehung Pasing. Die vierspurige Neubaustrecke soll dem westlichen Münchner Stadtteil Entlastung bringen. Der Platz für neue Straßenbauten ist rar in München, und so war es eine glückliche Fügung, die Pasinger Nordumgehung als Josef-Felder-Straße parallel zu den Gleisen der Bahnstrecke München-Augsburg führen zu können. Allmählich nimmt das Großprojekt Gestalt an, soll es doch noch im Jahr 2012 für den Verkehr freigegeben werden.

Derzeit werden die Schallschutzwände errichtet. Klar, so eine vierspurige Ein- und Ausfallstraße einer deutschen Großstadt verursacht eine Menge Lärm. Etwas verwundert ist der interessierte Betrachter der Bauarbeiten allerdings darüber, wo diese insgesamt 1.250 Meter Schallschutzwand gebaut wird: Das bis zu gut 5 Meter hohe Bauwerk entsteht zwischen der Neubaustraße und der hier bis zu 14-gleisigen Bahnstrecke. Soll hier die Bahnlinie vor dem Autolärm geschützt werden oder die vierspurige Neubaustraße vor dem schon seit ewigen Zeiten vorhandenen Bahnlärm?

Der Steuerbürger bleibt in diesem Fall einmal mehr ratlos zurück. Aber vielleicht fordert ja einfach eine Rechtsvorschrift die Errichtung eines Bauwerks, dessen Funktion und Bedeutung für den staunenden Laien nur sehr schwer nachvollziehbar ist. Oder es gibt dafür ganz einfach europäische Fördergelder.


PS: Auch in der Luftbildansicht von Google Maps ist das spektakuläre Bauwerk bereits gut zu erkennen.