Männig

Bleistift

Schreiben, skizzieren, outlinen, zeichnen – all das war hier ja schon öfter ein Thema. Insbesondere natürlich die Programme, Apps und Tools, die einem diese Aufgaben auf dem Computer erleichtern. Dennoch: Vieles geht auch heute noch schneller, spontaner, praktischer und kooperativer mit Papier und Stift von der Hand. Ob auf dem Flipchartblock, handgeschöpftem Bütten oder der heute schon oft Erstaunen hervorrufenden, altmodischen Skizzenrolle: Noch junge Ideen lassen sich ohne den steifen Rahmen einer Software, die oft nur allzu deutlich dem Nutzer die bevorzugten Arbeitsstrukturen der Entwickler aufnötigt, in der Anfangsphase meist viel besser entwickeln.

Ob man seine Gedanken im aus der Schule und Studienzeit vertrauten Kollegblock, dem lifestylelastigen Moleskine oder schlicht auf omnipräsentem 80-Gramm-Druckerpapier notieren mag: Stets stellt sich die Frage nach dem persönlichen, passenden und möglichst vielseitigen Schreibgerät. Im Laufe der letzten Jahrzehnte habe ich vieles ausprobiert: Füllfederhalter und Wachsmalkreiden, Kugelschreiber, Filz- und Faserschreiber, Gelroller und viele andere mehr.

Was in seiner Vielseitigkeit, universellen Nutzbarkeit und Problemlosigkeit aber unübertroffen von all diesen älteren und neueren Errungenschaften bleibt, ist der Bleistift. Zunächst war es der vertraute, klassische Holzstift mit Graphitkern. Später brachte mich das Zeichnen im Studium zum Patent- oder Fallminenstift aus Kunststoff mit Metallmechanik und austauschbaren, zwei Millimeter dicken Graphitminen. Dann waren Druckbleistifte mit dünnen Minen in 0,3 oder 0,7 meist aber mit 0,5 mm Durchmesser das Schreib- oder Skizzierwerkzeug der Wahl. Schwer zu sagen, wie viele der schon im Magazin zerbröselter Minen ich im Laufe der Jahre unter Zerlegen des mechanischen Stiftes aus dessen Innereien entfernt habe.

Aber schließlich bin ich zurückgekommen. Zurück zum Einfachen, Robusten, Bewährten und unter jeder Bedingung Funktionierenden. Das Schreibgerät, das mich nun seit Jahren wieder in jeder Lebenslage begleitet, ist der gute, alte, dunkelgrüne Castell 9000. Jeder kennt in Deutschland diesen Inbegriff für Bleistifte, der schon seit über 100 Jahren auf dem Markt ist. Und wahrscheinlich jeder hat dieses Produkt des fränkischen Hauses Faber-Castell schon einmal in der Hand gehabt. Die bruchfeste Mine aus einem Graphit-Ton-Gemisch, die mit dem stabilen Holzkörper fest verleimt ist, grün lackierte Oberfläche mit dezentem, goldenem Aufdruck: Der Neuntausender ist der Bleistift schlechthin.

Castell 9000

Von den 16 unterschiedlichen Härtegraden, in denen das Schreib- und Zeichengerät zu haben ist, wählt der Kenner bei universeller Anwendung die Artikelnummer 119001, die die Kennung B im goldenen Oval am oberen Ende des Stiftes trägt. Härtegrad B, das ist nicht zu störrisch und nicht zu weich, sondern das passt in fast jeder Lebenslage. Viel Schreib- und Zeichenvergnügen für ein Produkt, das in jedem Schreibwarenladen, aber sogar im gut sortierten Supermarkt oft schon für weniger als einen Euro zu haben ist.

Freilich, ein klassischer Holzbleistift wird stumpf. Ein Spitzer sollte daher stets zur Hand sein. Zuhause und am Schreibtisch ist das kein Problem, aber wer hat schon immer einen Bleistiftanspitzer in der Hosentasche? Doch auch da hat man bei Faber-Castell vorgesorgt: Als Set Namens Castell 9000 Perfect Pencil wird eine Kurzversion des Neuntausenders vermarktet, die allerdings über einen Radiergummi am Stiftende verfügt. Hinzugefügt hat man aber auch noch eine ungemein praktische Kombination aus Schutzkappe, damit die Bleistiftspitze in der Tasche nicht abbricht, und Bleistiftverlängerer, der bewirkt, dass sich auch mit einem bereits kurzgespitzen Bleistift noch wunderbar schreiben lässt.

Und in diesem Gerät verbirgt sich dann auch noch ein Anspitzer, dessen Qualität einen ob seiner handlichen Größe und simplen Machart wirklich in Erstaunen versetzt. Er schneidet die Spitze des Bleistifts weit präziser, als man das von einigen der Bleistiftanspitzer kennt, die man für gewöhnlich in seiner Schreibtischschublade vorfindet. Das komplette Set wird zum einen Preis von etwa 6,50 Euro, im Versandhandel sogar schon ab unter fünf Euro frei Haus angeboten. Ist der mitgelieferte Stift erst einmal kurzgeschrieben und -gespitzt, dann kann man den mitgelieferten, ebenfalls dunkelgrünen Schutzkappen-Verlängerungs-Anspitz-Tausendsassa mit jedem beliebigen Castell 9000 weiter verwenden, jahrelang.

Mein Tipp: Einfach wieder einmal neu entdecken, wie angenehm, vielseitig und preiswert das Schreiben und Skizzieren mit dem Bleistift ist. Und das praktische, preiswerte Starterset von Faber-Castell könnte der Anfang einer langen Freundschaft sein.