Männig

Tag: Satire

Feldkirchen und Ikea: Ein Idyll und seine Bedrohung

Offen gesagt: Es gibt beschaulichere Flecken als die Gemeinde Feldkirchen am östlichen Stadtrand Münchens. Die Landschaft der eiszeitlichen Schotterebene zeigt sich flach wie ein Brett, fließende Gewässer wie Bäche oder Flüsse sucht man vergebens, natürliche Seen oder Teiche ebenso. Die Gegend, die so gar nicht dem Klischee des lauschigen Oberbayerns entsprechen will, ist daher offenbar zunächst einmal auch nicht sonderlich beliebt.

Die Nase des Thomas Mann

Jeder Münchner kennt sie, die Löwenköpfe an der Ostseite der Residenz, links und rechts der Zugänge zum Kapellen- und Kaiserhof. Und immer, wenn man vorbei kommt, gilt es, flink mit der Hand über eine der Löwennasen zu streichen. Das bringe Glück, so sagt man. Unter den Touristen, die die Nasen der Bronzelöwen fast ebenso eifrig rubbeln, geht die Sage, man würde dadurch sicher stellen, bald wieder nach München zurück zu …

Aufregend anders

Glücksspiel ist, wie mittlerweile jeder durch entsprechende, fürsorgliche Warnhinweise lernen konnte, gefährlich und kann süchtig machen. Dies hindert die Behörden der deutschen Bundesländer freilich nicht, für Glücksspiele kräftig die Werbetrommel zu rühren, versprechen sie doch stetig sprudelnde Einnahmen für die öffentliche Hand. So zum Beispiel die Staatliche Lotterieverwaltung in Bayern, eine Behörde, die dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen direkt unterstellt ist.

Sankt Martin

Der Martinstag ist auch wieder so ein Tag, an dem man sich freuen kann, in den weniger behüteten Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts seine Kindheitstage verbracht zu haben. Aufgewachsen in einem Landstrich, der 500 Jahre zum Kurfürstentum Mainz gehörte und der entsprechend katholisch geprägt war, ist mir die Tradition der Sankt-Martins-Umzüge wohl bekannt. Aus meiner eigenen, mit etwas über einem Jahr recht überschaubaren Kindergartenzeit erinnere ich mich daran, dass man …

Freundschaften

Es ist nicht ganz einfach, so viele Autoren im Bekanntenkreis zu haben. Irgendwie ist sie nämlich immer da, deren Erwartung, dass man ihre neuesten Artikel, Essays, Romane oder Sachbücher bereits gelesen habe. Und der Wunsch nach bestätigenden oder zumindest anerkennenden Kommentaren für jedes einzelne Werk natürlich ebenso. Wie angenehm sind einem da machmal die ebenfalls befreundeten Chirurgen. Keiner von ihnen hat jemals erwartet, dass man sich von ihm in einem …

Andachtsstätten am Wegesrand

Bildstöcke, Wegkreuze, Marterl: Seit Jahrhunderten zeigen sich Volksfrömmigkeit, spirituelle Orientierung und philosophisches Wertesystem der Menschen in kleinen Denkmälern und Andachtsstätten, die am Wegesrand errichtet werden und die den Passanten zum Innehalten einladen. Doch wie sehr sich Weltanschauung und geistiger Fokus gerade in den letzten einhundert Jahren verändert haben, das ruft dem aufmerksamen Betrachter ein Rundgang durch ein x-beliebiges Dorf in Oberbayern ins Bewusstsein.

Was wir auf der dmexco gelernt haben

Online funktioniert nicht. Warum sonst müssen Tausende von Branchenexperten ausgerechnet in Köln-Deutz zusammenkommen, anstatt sich auf Internetplattformen, in Foren, Chats und Onlinekonferenzen darüber auzutauschen, mit welchen bahnbrechenden Neuerungen sie künftig dem gemeinen Internetnutzer das Geld aus der Tasche ziehen wollen?